TYPO3 vs. Joomla: Welches CMS eignet sich für wen?

  • TYPO3 eignet sich insbesondere für Websites größerer Unternehmen und Institutionen, an denen viele Parteien wie Entwickler und Redakteure arbeiten, und bei denen der Preis eine untergeordnete Rolle spielt.
  • Mit Joomla lassen sich vergleichsweise kostengünstig sowohl kleine Websites als auch größere Portale und Webanwendungen sowie Community-Plattformen umsetzen.
  • Wer nur eine digitale Visitenkarte, eine Mikroseite oder einen reinen Blog bzw. ein reines Magazin bauen will, sollte weder zu TYPO3 noch zu Joomla, sondern zu WordPress greifen.

Ich entwickle seit über 10 Jahren mit Joomla und habe vor einiger Zeit auch durch die Arbeit in einer Agentur TYPO3 ausführlich kennen gelernt. In diesem Beitrag ziehe ich mal einen ausführlichen Vergleich beider CMS aus der Sicht verschiedener Stakeholder.

Die größten Vorteile von Joomla

Hier die größten Vorteile, die Joomla aus meiner Sicht gegenüber TYPO3 hat:

  • Template-System. Joomla hat ein intuitives Template-System, mit dem Entwickler rasch eigene Templates erstellen können und auch Teile von anderen Templates überschreiben können. Über das Backend können Manager und Admins Templates anpassen. Außerdem bietet das Joomla-Ökosystem eine schier unendliche Anzahl an kostenlosen und kommerziellen Templates zum Download.
  • Frontend-Editing. Mit Joomla können Redakteure Artikel von Anfang an auch über das Frontend bearbeiten, was Redaktionsprozesse deutlich erleichtern kann. Entsprechend können auch rasch Anwendungen geschaffen werden, bei denen User Content beisteuern.
  • Community-Building. Mit Joomla können ohne so hohen Aufwand wie bei TYPO3 Community-Websites entwickelt werden. User können sich einfach über das Frontend einloggen und ihr Nutzerprofil verwalten. Rechte können fein verwaltet werden. Mit entsprechenden Erweiterungen können mittels Joomla innerhalb kürzester Zeit facebook-artige Websites erstellt werden.
  • Dokumentation & Support. Joomla ist nach WordPress das weltweit am meisten verbreitete CMS. Entsprechend ist es nicht nur sehr gut dokumentiert. Es finden sich auch jede Menge Communities, Foren und Nutzergruppen, in denen man Fragen stellen und Hilfe finden kann.

Die größten Vorteile von TYPO3

TYPO3 ist Joomla u.a. in Bezug auf Folgendes weit voraus:

  • Backend anpassbar. Erfahrene Entwickler können in TYPO3 das Backend stark anpassen. So können beispielsweise spezifische Seitentypen entwickelt werden (etwa für Blogbeiträge, für Teammitglieder auf Teamseiten usw.).
  • Content-Elemente. Eine Seite in TYPO3 wird typischerweise aus sog. Content-Elementen aufgebaut. Eine Überschrift ist beispielsweise so ein Element, ein Absatz, und auch Abbildungen sind Content-Elemente. Vorteile: Content-Elemente erleichtern Redakteuren die Arbeit, weil die Arbeit mit HTML auf ein Minimum reduziert wird. Andererseits kann die Sichtbarkeit einzelner Contentelemente auf spezifische Nutzergruppen beschränkt werden. Content-Elemente bieten auch Potenzial für SEO, weil hier zielgenau mit strukturierten Daten gearbeitet werden kann. In eine ähnliche Richtung entwickelt sich übrigens der Gutenberg-Editor von WordPress.
  • Versionierung und Abnahmeprozess für neue Inhalte. Wenn an Websites sehr viele Redakteure arbeiten, sollte mit Versionierung und Abnahmeprozessen gearbeitet werden. Dafür gibt es in TYPO3 die sog. Workspaces, über die Redakteure an zukünftigen Artikel-Versionen arbeiten können.
  • Extended long term support. TYPO3 wirbt mit dem sog. extended long term support (ELTS), der allerdings kostenpflichtig ist. Neue Versionen erscheinen etwa alle 18 Monate und erhalten über 3 Jahre Updates durch die Community. Mittels ELTS kann eine Installations ohne Relaunch für weitere 3 Jahre Sicherheitsupdates erhalten, also insgesamt 6 Jahre sicher genutzt werden.

Vergleich nach Anforderungen und Zweck

Die wichtigste Frage, anhand der eine Entscheidung für oder gegen ein CMS getroffen wird, ist die nach dem Zweck der Seite. Im Folgende einige typische Szenarien im Überblick.

Digitale Visitenkarten und Mikro-Websites. An sich lassen sich Miniseiten und Onepager am schnellsten mit WordPress umsetzen. Wer sich zwischen Joomla und TYPO3 entscheiden muss, sollte sich eher für Joomla entscheiden, weil Joomla günstiger und schneller ist und außerdem eine große Vorauswahl an Templates bietet.

Mittlere Unternehmenswebsites. Mittlere Unternehmenswebsites lassen sich zwar sowohl mit Joomla als auch mit TYPO3 gut umsetzen. Ich persönlich tendiere bei solchen Seiten aber zu Joomla. Weil Joomla günstiger ist. Das liegt daran, dass es sehr viel mehr Joomla-spezialisierte Agenturen auf dem deutschen Markt gibt; das liegt auch daran, dass Joomla sehr viel mehr fertige Erweiterungen bietet, die Entwicklungskosten sparen. Mit Joomla lassen sich Unternehmensblogs schneller umsetzen, der Update-Prozess geht einfacher von der Hand usw.

Seiten mit Fokus auf Landingpages. Landingpages sind stark individualisierte Unterseiten, die auf sehr spezifische Conversions abzielen (etwa Leadgenerierung). An sich bietet WordPress sehr gute Möglichkeiten, solche Seiten schnell zu bauen. In Joomla könnte mit Templates und sog. Custom Fields gearbeitet werden, oder es wird eine eigene Extension für Landingpages entwickelt. Letztendlich eignet sich TYPO3 hier ein bisschen mehr, weil in TYPO3 verschiedene Seitentypen durch Entwickler angelegt werden können. Landingpages können so enorm redakteurssicher entworfen und veröffentlicht werden. Letztendlich kann man hier aber keine klare Empfehlung geben, weil es eher darauf ankommt, was die Seite sonst noch für Zwecke verfolgt.

Onlineshops. Onlineshop lassen sich am besten mit einem spezifischen Shopsystem wie Magento umsetzen. Wer einen kleinen Shop in seine Joomla-Website integrieren möchte, dem steht mit der Extension VirtueMart eine sehr gut entwicklete Lösung zur Verfügung, die sich auch für digitale Produkte eignet. Für TYPO3 gibt es zwar auch die ein oder andere Shop-Extension, etwa TYPO3 Multishop. Die sind allerdings eher noch etwas wacklig (meine Meinung). Fazit: Kleine Shops gehen mit beiden CMS, mittlere Shops auch mit Joomla, für große Shop am besten auf ein Shopsystem zurückgreifen.

Community-Websites. Was Community-Websites angeht, hat Joomla eindeutig die Nase vorn. Nutzerverwaltung ist doch deutlich einfacher in Joomla, User können sich direkt nach Installation über das Frontend registrieren – bei TYPO3 ist das erfahrungsgemäß alles erst einmal a pain in the ass. Für Joomla gibt es außerdem die Forum Extension Kunena sowie die Community Extension JomSocial. In TYPO3 muss man erst einmal kräftig investieren, um entsprechende Communities zu entwickeln. Wenigstens gibt es in TYPO3 die Extension typo3_forum, die allerdings noch nicht kompatibel mit TYPO3 10 ist. Kommentarfunktionen muss man übrigens bei beiden CMSs mittels Extension nachrüsten – bei Joomla geht das deutlich einfacher.

Onlinemagazine und Blogs. Wer ein reines Magazin oder einen Blog bauen will, sollte gleich zu WordPress greifen. Mit Joomla und TYPO3 kommt man hier ohne teils kostenpflichtige Erweiterungen nicht allzu weit. Für Joomla gibt es beispielsweise die Extension easyBlog, für Kommentare die Extension JLex Comment. Mit einem entsprechenden Template kann man so in Joomla schon ein ansprechendes Magazin aufbauen. Mit TYPO3 lässt sich sicher auch Magazin oder ein Blog aufbauen – ist aber doch deutlich aufwändiger und entsprechend teurer umzusetzen als mit Joomla.

Vergleich aus SEO-Perspektive

Die sog. Onpage-Optimierung ist ein wichtiger Bestandteil einer SEO-Strategie. Onpage-Optimierung soll u.a. bewirken, dass die Inhalte einer Website optimal von Suchmaschinen ausgelesen und verstanden werden können. Die folgende Tabelle vergleicht die beiden CMS in Hinsicht auf SEO:

im Nachteil leicht im Nachteil im Vorteil
Logo JoomlaJoomla Logo TYPO3TYPO3
Sprechende URLs und Ordner URLs können über Menü und Beiträge angepasst werden; Entwickler können über ein Router-System individuelle Regeln bauen Sprechende URLs sind seit TYPO3 9 endlich im Core integriert, können aber nicht annähernd so frei konfiguriert werden wie bei Joomla
Metadaten Title und Description sind anpassbar, über sog. Custom fields können die Joomla-Standard Artikel mit Extra-Feldern etwa für Open-Graph-Angaben angepasst werden, was zusätzliche Entwicklungsarbeit versursacht von Haus aus können sowohl Title und Descriptions als auch Open-Graph-Daten in Artikeln angepasst werden
Bilder-SEO von Haus aus werden Bilder nicht optimiert und auch nicht optimiert ins HTML eingefügt, Entwicklungsarbeit nötig, um Bilder zu optimieren TYPO3 hat ein fortschrittenes Bildermanagement, das es selbst Redakteuren erlaubt, Bilder zuzuschneiden. Bilder können beim Upload optimiert werden. Mit etwas Entwicklungsaufwand können Bilder auch als responsive images in Beiträge eingefügt werden.
Strukturierte Daten von Haus aus zwar fast gar nicht, je nach eingesetzter Komponente aber integriert; via Template-Überschreibungen können Entwickler teilweise rasch strukturieren, etwa die Breadcrumbs von Haus aus nicht, Entwickler können aber eigene Contentelemente und Plugins entwickeln, die entsprechend strukturiert werden
Performance von Haus aus je nach Template gut; integriertes Caching-System, erweiterbar durch Cache- und Ressourcen-Optimizer; bei großen Seiten mit viel Content und vielen Usern muss etwas Entwicklungs-Aufwand in die Performance-Optimierung gesteckt werden TYPO3 ist an sich extrem ressourcenhungrig. Ohne Cache bekommt man TYPO3 serverseitig leider nicht sehr schnell, selbst bei kleinen Seiten. Mit entsprechend Entwicklungsaufwand kann man aber auch schnelle Seite mit TYPO3 bauen.

Fazit: Joomla hat aus im Bereich SEO die Nase vorn, weil es schneller ist und weil sich bei der Entwicklung von eigenen Extensions SEO-relevantes sehr viel einfacher umsetzen lässt. Außerdem ist Joomla performanter und i.d.R. nicht auf sein Caching-System angewiesen.

Vergleich aus Redakteur-Perspektive

Vor allem bei großen Websites, deren Inhalte sich laufend ändern, ist es wichtig, wie einfach das CMS für Redakteure zu bedienen ist. Hier der Vergleich der CMS aus Sicht von Autoren und Redakteuren:

im Nachteil leicht im Nachteil CMS im Vorteil
Logo JoomlaJoomla Logo TYPO3TYPO3
Editoren nutzt von Haus aus TinyMCE, der überladen ist, aber konfiguriert werden kann; Editor kann ausgetauscht werden durch andere Editoren und/oder Eigenentwicklung, bspw. JCE (Komponente), der auch Rechtemanagement ermöglicht; Redakteure kennen sich optimalerweise mit HTML aus nutzt den CKEditor als Wysiwyg-Editor, der von Entwicklern angepasst werden kann; Anpassungen sind im Vergleich zu Joomla komplex umzusetzen; dafür können erfahrene Entwickler das Backend so entwicklen, dass Redakteure auch ohne HTML-Kenntnisse sauberes Markup erzeugen
Frontend-Editing die Standard-Joomla-Beiträge können auch über das Frontend bearbeitet werden; je nach Komponente können bspw. Blogbeiträge über das Frontend erstellt und bearbeitet werden theoretisch können erfahrene Entwickler eine TYPO3-Website auch so entwickeln, dass Redakteure ausschließlich über das Frontend editieren können; in der Praxis wären entsprechende Eigenentwicklungen mit zusätzlichem Entwicklungsaufband und damit Kosten verbunden
Rechteverwaltung Joomla hat eine sehr gute Rechteverwaltung, durch die Redakteure auch in der Nutzung einzelner Extension eingeschränkt werden können Die Rechteverwaltung in TYPO3 ist noch etwas komplexer und bietet noch mehr Möglichkeiten, die Bearbeitung einzelner Seiten für Redakteure einzuschränken
Versionierung   Joomlas Standard-Artikel arbeiten mit Versionierung, allerdings gibt es keinen Freigabeprozess für Beiträge Mit der Erweiterung Workspaces steht in TYPO3 eine mächtiges Tool zur Verfügung, um Content durch Abnahmeprozesse laufen zu lassen
Menü-Handling Menüs lassen sich einfach auf für Redakteure leicht erstellen und bearbeiten; Menüs können sehr flexibel innerhalb im Template vorgegebener Strukturen platziert werden, und können beispielsweise auch einzelnen Menüpunkten zugeordnet werden Wenn Entwickler Menüs vorgegeben haben, können Redakteure die einzelnen Menüpunkte sehr einfach anpassen und bearbeiten.
Content-Elemente In Joomla gibt es keine Content-Elemente wie in TYPO3; Redakteure arbeiten hier eher mit sog. Shortcodes wie in WordPress, die es ermögliche, bestimmte Elemente wie Infoboxen in den Content einzupflegen. Eine Seite in TYPO3 setzt sich aus sog. Content-Elementen zusammen, etwa aus einer Überschrift, aus einer Abbildung, einer Tabelle und Fließtext. Durch dieses Konzept können Seiten in TYPO3 sehr gut von Redakteuren bearbeitet werden, die sich mit HTML weniger gut auskennen.

Fazit: TYPO3 ist vor allem dann das bessere CMS, wenn die Website einer größeren Organisation von vielen Redakteuren gestaltet werden soll (Hochschulen beispielsweise). Für mittlere bis kleine Seiten ist Joomla allerdings ebenso geeignet, wobei Joomla-Redakteure sich möglichst auch mit HTML auskennen sollten.

Vergleich aus Entwickler-Perspektive

Wie zugänglich ein CMS für Entwickler ist, spielt eine wichtige Rolle, wenn es um Kostenplanung geht. TYPO3 beispielsweise ist für Entwickler nicht sonderlich barrierefrei, was die Entwicklungskosten in die Höhe treibt. Die folgende Tabelle vergleicht beide CMS aus Entwickler-Perspektive.

im Nachteil im Vorteil
Logo JoomlaJoomla Logo TYPO3TYPO3
Lernkurve Lernkurve für Entwickler deutlich steiler als bei TYPO3. Erste eigene Komponenten, Module und Plugins lassen sich intuitiv und ziemlich schnell entwicklen. Entwickler, für die TYPO3 neu ist, brauchen erfahrungsgemäß Monate, um sicher mit TYPO3 zu entwicklen. Das liegt nicht nur an der vergleichsweise schlechten Dokumentation, sondern auch am komplexen Framework und (aus meiner Sicht) Fehlentwicklungen wir TypoScript.
Dokumentation Core an sich gut dokumentiert; für Erweiterungen gibt es allerdings keinen Support-Standard wie etwa bei WordPress; Dokumentation einzelner Komponenten je nach Professionalität der Komponente; im großen und ganzen gute Dokumentation und jede Menge Community-Support Core ist dokumentiert und es gibt einen Doku-Standard für Extensions, aber mit den ständig auftretenen Spezialfragen bleiben vor allem Einsteiger häufig im Regen stehen und sind auf Support durch Kollegen angewiesen, die sich mit TYPO3 besser auskennen.
Rechtesystem komplexes Rechtesystem, das es ermöglicht, eigene Rechte und Gruppen anzulegen und in den meisten Komponenten Rechte zu verteilen; auch der Content kann für spezifische Nutzergruppen zugänglich gemacht werden Ausgezeichnetes Rechtesystem, das für Einsteiger zwar wenig intuitiv ist, aber enorm differenzierte Rechte-Einstellungen ermöglicht, etwa für einelne Seiten, Seitentypen, Contentelemente, Plugins usw.
Security der Core ist an sich sehr sicher und wird laufend aktualisiert; einzelne Erweiterungen können natürlich unsicher und anfällig für Angriffe sein – hier liegt es entsprechend in der Verantwortung der Entwicklung, das System aktuell zu halten und Plugins möglichst selbst zu entwicklen; durch die hohe Verbreitung ist Joomla anfälliger für Sicherheitslücken allein schon durch die geringe Verbreitung sicherer als Joomla, über den Extended long term support können Major-Versionen bis zu 6 Jahre lang Sicherheitsupdates erhalten
Deployment lokale Entwicklung und Deployment via Git ist möglich; Updates müssen ggf. aber auch am Live- oder Staging-System durchgeführt werden, weil die DB-Änderungen nicht deployed werden können; hier hat TYPO3 die Nase vorn allein schon durch TypoScript, eine Konfigurationssprache, werden sehr viele Einstellungen in Dateien gespeichert, was Deployment-Prozesse vereinfacht; Extensions können lokal installiert werden und via Git deployed werden, DB-Änderungen werden im Live-System mit wenigen Klicks angepasst
Update-Prozess der Core und die meisten Plugins können einfach über das Backend aktualisiert werden; es wird permanent nach verfügbaren Updates gescannt Extensions können über das Backend aktualisiert werden
Template-System Templates können teils von Redakteuren über das Backend angepasst werden; Templates sind vergleichsweise einfach zu entwickeln und anzupassen; es gibt eine sehr hohe Auswahl an freien und kommerziellen Templates TYPO3 hat kein sehr einheitliches Template-System, die Entwicklung eines neuen Templates from scratch ist recht kompliziert, auch aufgrund der wenig intuitiven Konfigurationssprache TypoScript
Extensions aufgrund seiner hohen Verbreitung bietet Joomla ein lebhaftes  Ökosystem für kostenlose und kostenpflichtige Extensions; die Entwicklung eigener Extension ist vergleichsweise einfach es gibt ein öffentliches Repository für Extensions, allerdings bietet TYPO3 nicht annähernd so viele Erweiterungen wie Joomla; Erweiterungen müssen häufig selbst entwickelt werden, die Entwicklung ist im Vergleich zu Joomla aufwändiger und anspruchsvoller

Fazit: Für Entwickler ist Joomla eindeutig das angenehmere CMS. Durch das Komponenten-Modul-Plugin-System können Entwickler mithilfe des Frameworks im Prinzip PHP-basiert so gut wie alles von einfachen Websites bis hin zu komplexen Web-Anwendungen oder sogar Webapps umsetzen. Bei TYPO3 hingegen lassen sich Deployment-Prozesse auf Staging- oder Live-Umgebungen einfacher gestalten, was insbesondere dann relevant wird, wenn viele Entwickler am Projekt arbeiten.

Vergleich aus Kunden-Perspektive

In dieser Tabelle werden beide CMS aus Kunden-Perspektive verglichen, also aus Perspekive derjenigen, die sich eine Website von einem Dienstleister aufsetzen lassen möchten.

im Nachteil leicht im Nachteil im Vorteil
Logo JoomlaJoomla Logo TYPO3TYPO3
Skalierbarkeit Joomla lässt sich problemlos(-er) erweitern; Nutzerbereich mit tausenden Usern ist möglich; kann einfacher um Shopsystem, Community uvm. mehr erweitert werden TYPO3 ist schwerer skalierbar als Joomla, die Anforderungen sollten von Anfang an festgelegt sein; weil TYPO3 sehr ressourcenhungrig ist, ist es aus meiner Sicht weniger für High-Traffic-Seiten geeignet
Lernkurve Joomla ist sowohl für Redakteure als auch für Entwickler vergleichsweise einfach zu erlernen, weshalb Projekte mit Joomla recht schnell und entsprechend günstig umgesetzt werden können TYPO3 ist schwer zu erlernen und wird entsprechend von vergleichsweise wenig Spezialisten sicher beherrscht
Initiale Kosten aufgrund der Lernkurve sind initial geringere Investitionen in Schulungen nötig; eine typische Joomla-Website dürfte dennoch deutlich günstiger sein als diesselbe Website mit TYPO3 umgesetzt; es existieren deutlich mehr Joomla-Agenturen und -Entwickler als TYPO3-Agenturen TYPO3 ist allein deshalb initial deutlich teurer, weil es nicht so verbreitet ist und es entsprechend weniger TPYO3-Agenturen gibt; in TYPO3 müssen außerdem die meisten Erweiterungen selbst entwickelt werden, was es teurer macht
Laufende Kosten je nach Einsatz der Website gibt es laufende Kosten für Erweiterungen, die typischerweise jährlich gezahlt werden; hinzu kommt natürlich die Wartung in Form von Updates etc., die je nach Komplexität der Website Kosten verursacht – aufgrund der hohen Verbreitung von Joomla müssen Updates sehr häufig durchgeführt werden, um Sichereitslücken zu schließen die lfd. Kosten für eine TYPO3-Website sind in der Regel nicht viel höher als für eine Joomla-Seite; teurer wird es für Kunden, die den erweiterten long term support in Anspruch nehmen wollen

Fazit: In Bezug auf Kosten hat Joomla deutlich die Nase vorn. Allein deshalb, weil Joomla viel weiter verbreitet ist und sehr viel mehr Erweiterungen verfügbar sind. TYPO3-Entwicklung wird in der Regel von stark spezialisierten Agenturen angeboten, die entsprechend teurer sind.

Fazit

TYPO3 ist gegenüber Joomla vor allem dann im Vorteil, wenn es um Websites geht, an denen sehr viele Parteien mitarbeiten, beispielsweise viele Entwickler, viele Manager und viele Redakteure. Daher kommt TYPO3 üblicherweise vor allem in sehr großen Unternehmen oder Institutionen zum Einsatz. Aufgrund der geringeren Verbreitung ist TYPO3 zwar teurer, aber auch sicherer.

Mit Joomla hingegen lässt sich im Prinzip alles umsetzen, von Unternehmensauftritten über große Community-Plattformen und Foren bis hin zu Webanwendungen. Joomla ist deutlich einfacher zu erlernen, sowohl für Entwickler als auch für Redakteure und Manager, und damit entsprechend günstiger.

Für Mikrosites, Blogs und reine Onlinemagazine eignet sich aus meiner Sicht eher WordPress als CMS.

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